Produktrezept
Handwerkliche Herstellung von Tilsiter
Tilsiter ist die Standardsorte eines Schnittkäses aus Kuhmilch mit Rotschmiere-Rinde. Die Verwendung anderer Milchen bietet sich ebenso an. Er ist ein klassisch handwerklich hergestellter Käse und passt hervorragend in das Sortiment einer Hofkäserei. Tilsiter wird trocken abgefüllt und hat eine Reifezeit von mindestens fünf Wochen.
Der Trockenmassegehalt liegt typischerweise zwischen 37 und 46 %, der Fettgehalt bei Dreiviertelfett- bis Doppelrahmstufe bzw. 30 bis max. 87 % F.i.Tr. (gängig sind 30, 45, 48 % Fett i.Tr).
Benannt ist der Käse nach der Stadt Tilsit. Neben der klassischen Radform wird der Käse zunehmend auch in Blockform hergestellt. Er besitzt eine trockene, dünne, bräunliche Rinde, die während der Reifung mit Salzwasser und Rotschmierekulturen gewaschen wird. Nach abgeschlossener Reifung ist auch ein gewaschenes Äußeres möglich, zum Teil ist der Käse sogar rindenlos erhältlich.
Der elfenbeinfarbene bis hellgelbe Teig ist geschmeidig bis speckig, sehr elastisch und recht feucht. Eine Käsescheibe lässt sich rollen ohne zu brechen. Der Teig weist zudem eine Schüttlochung in verschiedenen Formen, von gerstenkorn- bis schlitzförmig oder rund auf.
Die Geschmacksskala reicht von mild und leicht würzig bis kräftig pikant, mitunter auch leicht säuerlich. Neben der Naturvariante gibt es den Tilsiter typischerweise auch mit Pfeffer oder Kümmel.
Die Herstellungsschritte im Einzelnen
Abbildung 1: Gallerte in 5 - 10 min auf Größe von Erbse bis Haselnuss schneiden
Abbildung 2: Blockform, oben und unten offen
Abbildung 3: Den Bruch trocken, ohne Molke abfüllen
Abbildung 4: Elfenbeinfarbener bis hellgelber Teig mit Schüttlochung
Handwerkliche Herstellung von Tilsiter
von Sibylle Roth-Marwedel
7. Oktober 2014